Unsere Geschichte – Von der Sole zur Spitzenmedizin
Was 1864 mit einem Armenbad begann, wurde 1896 mit dem Bau des Sanatoriums Rheinfelden institutionalisiert – getragen von Bürgersinn und medizinischem Fortschrittswillen. Aus kleinen Anfängen entwickelte sich ein Zentrum, das immer wieder Pionierarbeit leistete, von den ersten Kinderpavillons bis zur hochspezialisierten Schlaganfallrehabilitation. Heute verbindet die Reha Rheinfelden modernste Medizin mit Menschlichkeit und richtet den Blick in die Zukunft: als Gesundheitszentrum, das Rehabilitation, Prävention und Gesundheit im Alter vereint.
Die Anfänge (1844–1896)
Als 1844 in Rheinfelden Salz entdeckt wurde, begann der Aufstieg der Stadt zum Kurort. Bald boten Gasthäuser Solbäder an – eine damals europaweit beliebte Therapie. Doch der Rheinfelder Kurarzt Johann Baptist Bürgi fand, dass nicht nur Wohlhabende, sondern auch Bedürftige Zugang zur Heilkraft der Sole haben sollten. Auf seine Initiative hin eröffnete der Kanton 1864 ein Armensolbad und ernannte Bürgi zum ersten Badearzt.

Untergebracht waren die Patientinnen und Patienten im Gasthaus Engel, wo sie anfangs noch ausserhalb der Stadt im Rheinsolbad badeten. Bald wurden im Engel eigene Badzuber installiert. Die Nachfrage war jedoch so gross, dass die einfachen Einrichtungen rasch an ihre Grenzen stiessen.
Im Gasthaus zum Engel mussten sich manche Kurgäste ein Bett teilen – ein Zeichen dafür, wie begehrt die Heilbäder damals schon waren.

Ende des 19. Jahrhunderts trat der Kurarzt Dr. Hermann Keller auf den Plan. Er machte die Sole als Heilmittel weit über die Region hinaus bekannt, kämpfte gegen die damals grassierende Tuberkulose und setzte sich unermüdlich für den Bau einer modernen Klinik ein. Mit Unterstützung der Saline, von Stadt und Kanton entstand 1896/97 die Aargauische Badeanstalt für unbemittelte Kranke – das Sanatorium Rheinfelden. Keller wurde erster Chefarzt und prägte die Einrichtung über viele Jahre.
Wachstum und Pionierzeit (1900–1950)
Nur wenige Jahre nach der Eröffnung begann das Sanatorium zu wachsen. Besonders den Kindern wollte man helfen: 1904 entstand eine eigene Kinderabteilung, kurz darauf mehrere Kinderpavillons mit Dutzenden von Betten. Finanziert wurden sie teils durch grosszügige Spenden – sogar der damalige Kommissionspräsident und Brauereibesitzer Carl Habich-Dietschy griff tief in die eigene Tasche.

Auch die Infrastruktur entwickelte sich rasch: Schon früh verfügte das Haus über Telefon (1896), elektrisches Licht (1905) und eine Zentralheizung (1909). Damit gehörte das Sanatorium zu den modernsten Einrichtungen seiner Zeit.
Die ärztliche Leitung reagierte flexibel auf die Krankheiten, die das Zeitgeschehen prägten: Tuberkulose, Kinderlähmung, rheumatische Leiden. Im Mittelpunkt stand stets die Sole – bis zu 744 000 Liter wurden im Jahr 1924 noch mit Pferdefuhrwerken transportiert, bevor ab 1925 eine Pipeline gelegt wurde.
In den 1940er-Jahren galt der "Rheinfelder Wickel" als Spezialität: In Sole getränkte Tücher wurden über Stunden warm um Gelenke gelegt – oft über Nacht.
Vom Volksheilbad zur Rehaklinik (1950–1990)
Nach dem Zweiten Weltkrieg stand das Sanatorium vor einem Umbruch. 1953 wurde aus dem saisonalen Betrieb ein Ganzjahresbetrieb – ein grosser Schritt, ermöglicht durch eine Spendenaktion mit dem Slogan „Bitte helfen Sie uns, Armen Kranken zu helfen“. Neue Geräte wie ein Durchleuchtungsapparat und ein EKG hielten Einzug, die Infrastruktur wurde modernisiert.

In dieser Zeit verschoben sich auch die medizinischen Schwerpunkte: Physiotherapie und Bewegungsbäder gewannen an Bedeutung. Besonders in der Behandlung von Kinderlähmung war Rheinfelden führend – die Klinik besass die einzigen Bewegungsbäder der Schweiz.
Ab den 1960er-Jahren rückte die Behandlung rheumatischer Erkrankungen ins Zentrum. Immer mehr Patientinnen und Patienten litten an Arthrose und degenerativen Gelenkleiden. Das Sanatorium wandelte sich Schritt für Schritt zur Rheuma- und Rehabilitationsklinik.

1979 fiel ein entscheidender Entscheid: Man verzichtete auf klassische Badekuren und konzentrierte sich ganz auf spitalbedürftige Patientinnen und Patienten. Aus dem einstigen Volksheilbad wurde eine moderne Rehaklinik, die sich konsequent den neuen medizinischen Anforderungen stellte.
Der Schritt ins moderne Rehabilitationszentrum (1990–2010)
Mit dem Ende des 20. Jahrhunderts begann für die Klinik eine Phase des Aufbruchs. Die Anforderungen an die Rehabilitation stiegen stetig – und mit ihnen der Bedarf an Platz und moderner Infrastruktur.
Ende der 1990er-Jahre startete die Klinik das grösste Bauprojekt ihrer Geschichte: Ein neues Bettenhaus mit Cafeteria, ein modernes Therapiebad, zusätzliche Therapiegebäude sowie ein neuer Haupteingang mit einladender Halle wurden realisiert. Auch bestehende Bauten wurden umfassend saniert. 2003 konnte die „neue“ Klinik offiziell eröffnet werden.
Seit 1997 ist die Reha Rheinfelden zudem eine unabhängige Stiftung – getragen von medizinischem Anspruch und gemeinnützigem Auftrag.

Neue Akzente und nationale Spitzenposition (2010 bis heute)
Auch im neuen Jahrtausend blieb die Entwicklung konsequent: 2013 wurde das Curativa-Zentrum eröffnet – ein Ort, an dem ambulante Patientinnen und Patienten modernste Therapien in freundlicher Umgebung erhalten.
2018 folgte ein weiterer Meilenstein: der Erweiterungsbau Reha Ost. Das markante Gebäude bietet Raum für eine Privatstation, eine moderne Geriatrieabteilung sowie Seminarräume. Mit seiner hellen Architektur und der innovativen Raumgestaltung setzt es ein Zeichen für die Zukunft der Rehabilitation.

Heute ist die Reha Rheinfelden das grösste Schlaganfall-Rehabilitationszentrum der Schweiz. Rund 690 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreuen jährlich über 2400 stationäre und 6500 ambulante Patientinnen und Patienten. Die Klinik ist international anerkannt und verbindet medizinische Spitzenleistung mit menschlicher Nähe.

Transformation und Integration (seit 2024)
Mit der Übernahme der Salina Medizin AG und der Park-Hotel am Rhein AG im Jahr 2024 hat die Reha Rheinfelden einen weiteren grossen Schritt in Richtung Zukunft gemacht. Damit entstand in Rheinfelden ein integriertes Gesundheits- und Rehabilitationszentrum, das stationäre und ambulante Rehabilitation, Altersmedizin, Prävention und Gesundheitsvorsorge verbindet.
Unter der Leitung von Prof. Dr. med. Leo Bonati als CEO richtet sich die Klinik noch gezielter auf ihre Kernschwerpunkte Neurologie, Bewegungsapparat und Geriatrie aus – und erweitert ihr Angebot um Gesundheit in jedem Lebensalter.