Finanzbericht 2022

Allgemeines Umfeld: Grosse Herausforderungen auf verschiedenen Ebenen.

Rückblickend gesehen war das Jahr 2022 geprägt von vielen, teilweise ganz unterschiedlichen Einflussfaktoren.

Wenn auch nicht vergleichbar mit den Jahren 2020 und 2021, so hinterliess die Pandemie auch 2022 ihre Spuren. Sporadisch auftretende Häufungen von Krankheitsfällen bei Patientinnen und Patienten machten Isolations- und Quarantänemassnahmen notwendig, was sich entsprechend in Verlusten von Pflegetagen auswirkte.

 

Im Weiteren der Russland-Ukraine-Krieg: Die ohnehin angespannte Situation bei Logistik und Lieferketten wurde noch zusätzlich verschärft. Beim Einkauf ging es vielfach nicht mehr darum, Mengen- und Preisverhandlungen zu führen, sondern darum, die notwendigen Produkte überhaupt zu kriegen.

 

Eine sehr grosse, wenn nicht die grösste Herausforderung bestand und besteht im Fachkräftemangel: Dieser hat sich massiv verschärft. Weil offene Stellen nicht besetzt werden können, muss immer öfter auf externes Temporärpersonal zurückgegriffen werden. Derartige Lösungen sind nicht optimal und auch kostenintensiv, letztlich aber unvermeidlich.

 

Betriebswirtschaftlich war die Einführung des gesamtschweizerischen ST-Reha-Tarifs zum 1. Januar 2022 der wichtigste Meilenstein: Stationäre Rehabilitationsleistungen werden nach Austritt anhand verschiedenster Merkmale wie zum Beispiel Diagnosen, Therapieleistungen, kognitive oder motorische Beeinträchtigungen und vielem mehr kodiert, was zu einem spezifischen Fallgewicht und einer entsprechenden Abrechnung der Pflegetage führt. Nach einem Jahr darf ein positives Fazit gezogen werden: Die durchschnittlichen Erträge pro Pflegetag sind zumindest nicht tiefer als in den Vorjahren, was eine gewisse Sicherheit bei der weiteren Ertragsplanung mit sich bringt.

 

Die Nachfrage nach Rehabilitationsplätzen war und ist dauerhaft hoch. Freien Betten steht bisweilen ein Mehrfaches an Patientenanmeldungen gegenüber. Dies ist einerseits zwar positiv, bedeutet aber andererseits, dass die Koordination und die Kommunikation mit Partnern, insbesondere mit den Akutspitälern, sehr anspruchsvoll sind.

 

Ausblick

Auch 2023 wird herausfordernd. Zwar wurde ein Wachstum bei den Pflegetagen geplant, aber die tarifliche Vergütung bleibt unverändert und so müssen die teuerungsbedingten Mehraufwendungen im Einkauf und die stark gestiegenen Energiekosten anderweitig kompensiert werden. Zum Erhalt der Konkurrenzfähigkeit und zur Absicherung der Arbeitgeberattraktivität wurden zudem notwendige Massnahmen für die Mitarbeitenden beschlossen, die zu Mehraufwendungen im Personalaufwand führen werden. Und auch wenn die COVID-19-Pandemie nun überwunden scheint, so müssen wohl dauerhaft Mehraufwendungen für Hygienematerial und -massnahmen getragen werden. Weitere COVID-Entschädigungen seitens Kanton Aargau wird es hingegen keine geben.

 

Erfahren Sie mehr über das Jahr 2022 in der Reha Rheinfelden:

Zum Download des Finanzberichts.

Reha Rheinfelden

Rehabilitationszentrum